Olivenöl

18.01.2021

Olivenöl

Historie

Die Verwendung der Olive als Nutzpflanze reicht bis in die Bronzezeit zurück. So wird der Olivenbaum bereits seit über 6000 Jahren in Ländern des Mittelmeergebietes kultiviert. Schon im 3. Jahrhundert v.Chr. wurde Olivenöl im antiken Griechenland als Körperpflege in Form von Seifen und Kosmetika sowie als Lebensmittel zum Kochen, Backen und Konservieren genutzt.

In der Medizin benutzte man es aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung zur Wundmassage und in der Religion wurde es für Einweihungen und Einbalsamierungen genutzt.

Aufbewahrte Schriften der Griechen und Römer zeigen, dass die Olive damals besonders aufgrund ihrer Heilwirkung so beliebt war. Hinweise auf die frühere Nutzung der Olive lassen sich zusätzlich sowohl in der Bibel, als auch im Koran finden.

Alle Anbaugebiete des Olivenbaums liegen zwischen dem 30. und dem 45. Grad nördlicher bzw. südlicher Breite, mit Ausnahme einiger äquatornäherer Höhenlagen, wie etwa Peru. In die Neue Welt wurde die Olive im 16 Jahrhundert über Russland und später von den spanischen Konquistadoren exportiert. Von dort aus gelangte sie über Mexiko und Chile bis Kalifornien und Hawaii. Heute zählt sogar Japan zu den Anbaugebieten.

Mythologie

Die Olive war im antiken Griechenland ein wesentlicher Bestandteil des Lebens der Menschen und galt bzw. gilt noch heute als zeitloses Symbol für Frieden, Reichtum,

Produktivität und Fruchtbarkeit.

Ein Mythos der Antike Griechenlands besagt, dass es einmal einen Wettstreit zwischen den griechischen Göttern Athene und Poseidon gegeben hat.

Der Gewinn war die Gunst der größten und einflussreichsten Stadt der damaligen Zeit sowie die Ernennung zum Namenspatron durch Zeus. Gewinnen sollte der, der den Einwohnern das beste und nützlichste Geschenk machte.

Poseidon als Gott der Meere schenkte der trockenen Region einen Brunnen, aus dem jedoch nur unbrauchbares Salzwasser floss. Athene aber, die Göttin der Weisheit, stieß ihre Lanze in den Boden, wodurch ein Olivenbaum wuchs. Dieser spendete Nahrung, Holz und Olivenöl. Als Preis wurde die Stadt Athen nach ihr benannt.

Der Olivenbaum galt seitdem als heilig.

So wurden damals auch die Gewinner der antiken Olympischen Spiele mit einem Kranz aus Olivenzweigen geehrt. Die heilige Olive und ihr Öl dienten außerdem als Geschenke an die Götter und wurden als Instrument der Weihung und Salbung genutzt.

Produktion

Die Herstellung von Olivenöl erfolgt komplett ohne Chemie. An erster Stelle steht das Ernten der reifen Oliven im Herbst/Winter. Dieses erfolgt per Hand, mit Hilfe von Werkzeugen oder durch das Abklopfen der Zweige. Bei industriell angebauten Oliven werden heutzutage zunehmend Rüttelmaschinen eingesetzt.

Die geernteten Oliven werden danach gründlich von Steinen, Zweigen sowie Blüten gereinigt und zu den Ölmühlen transportiert. In diesen werden sie dann mitsamt Kernen mit Hilfe von Mühlen aus Edelstahl oder Mahlsteinen aus Granit zu einem feuchtem Brei gemahlen.

Im Gegensatz zu anderen Speiseölen wird Olivenöl nämlich nicht nur aus dem Schalen und Kernen gewonnen, sondern aus der ganzen Frucht kaltgepresst oder kaltextrahiert, wobei es von den restlichen Bestandteilen (bestehend aus Schale, Fruchtfleisch und Kernen) getrennt wird.

Das kaltgepresste bzw. kaltextrahierte Öl wird bei Temperaturen von maximal 27° C verarbeitet, damit alle wertvollen Inhaltsstoffe enthalten bleiben. Diese sind wichtig für den Geschmack, den Geruch, die Farbe und den Vitamingehalt.

Für die Herstellung von einem Liter Olivenöl benötigt man je nach Sorte ca. 5 bis 10 kg Oliven. An einem ausgewachsenen Olivenbaum können je nach Größe und Stämmigkeit bis zu 180 kg hängen. Durchschnittlich erntet man pro Baum jedoch nur 50 bis 70 kg Oliven und produziert daraus geschätzt 5 bis 10 Liter Olivenöl.

Anbau

Der Olivenbaum wächst in allen Gebieten um das Mittelmeer und zum Teil auch um das Schwarze Meer, die keine extremen Klimabedingungen aufweisen. Er ist in der Lage, durchaus große Hitze zu ertragen, kann aber durch Frost leiden. Sehr kalte Winter konnten in der Vergangenheit ganze Plantagen gefährden.

Die Olive liebt die mediterrane Pflanzenwelt und das Mittelmeerklima zum Wachsen. Immer wieder wurde versucht, Anbaugebiete in rauere und nördlichere Gebiete zu erweitern. Doch große Kälteeinbrüche aus Osteuropa zerstörten diese oft jahrhundertelang erfolgreichen Anbauten und somit Millionen von Bäumen in Frankreich, Italien und Spanien.

Derzeit befindet sich die nördlichste Anpflanzung Europas in Köln. Hier wurden seit 2008 über 170 Olivenbäume gesetzt.

Der Ort des Anbaus der Oliven macht sich auch im Aroma bemerkbar. Kenner unterscheiden, ob die Haine in Meeresnähe standen, im Landesinneren oder auf windigen, ungeschützten Höhen.

Warum Olivenöl?

Man unterscheidet zwischen normal raffiniertem und nativem Olivenöl. Oliven enthalten viel Natrium, Kalzium, Phosphor und Eisen, sowie Vitamin A und Folsäure.

Das native Olivenöl hat den Vorteil, dass sich in ihm noch zahlreiche hilfreiche Stoffe wie z.B. Polyphenole finden lassen. Diese sind nicht nur für den fruchtigen Geschmack verantwortlich, sondern schützen unseren Körper auch vor Oxidationsprozessen. Außerdem wirken sie entzündungshemmend.

Zusätzlich enthält Olivenöl bis zu 75 % ungesättigte Fett- bzw. Ölsäuren, welche helfen den Cholesterinspiegel zu senken und das Öl sehr lange haltbar zu machen. Diese wirken sich außerdem positiv auf das Herzkreislauf-System und den Fettstoffwechsel aus. Studien bestätigen, dass sich eine regelmäßige Ernährung mit Olivenöl positiv auf den Körper auswirkt.

Olivenöl eignet sich hervorragend zum Braten und Backen und ist aufgrund seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten aus unserem heutigen Alltag einfach nicht mehr wegzudenken..